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Zollwertermittlung – die Bedeutung von Verrechnungspreisen
AWA AUSSENWIRTSCHAFTS-AKADEMIE GmbH
Beschreibung
Konzernverrechnungspreise sind für die Steuerverwaltung von Bedeutung, weil sie Einfluss auf den Gewinn von Verkäufer und Käufer und damit auf die Erhebung der Ertragsteuern haben. Für die Zollverwaltung bilden sie die Basis bei der Ermittlung des Zollwertes von eingeführten Waren. Damit sind sie die Grundlage für die Zollabgaben, die erhoben werden.
Die Zollverwaltung prüft, ob Konzernverrechnungspreise, auch Intercompany- oder Transferpreise genannt, zu niedrig sind. Dadurch könnten zu geringe Zollabgaben erhoben werden. Die Steuerverwaltung hingegen konzentriert sich auf die Prüfung, ob sie zu hoch sind. Denn mit zu hohen Verrechnungspreisen können Gewinne ins Ausland verlagert werden.
Kommt die Zollverwaltung im Rahmen von Zollprüfungen zu dem Schluss, dass die Verrechnungspreise aus ihrer Sicht zu niedrig sind, kann sie die Zollbescheide bis zu drei Jahre rückwirkend berichtigen und Einfuhrabgaben nacherheben. Gleiches gilt, wenn festgestellt wurde, dass nachträgliche Preisanpassungen nicht berücksichtigt wurden. Dagegen besteht für die Einführer unter Umständen die Möglichkeit, Erstattungen zu beantragen.
Letztlich stellt sich in diesem Zusammenhang auch die Frage, ob Verrechnungspreisdokumentationen für die Zollverwaltung ein ausreichender Nachweis für die Unbeeinflusstheit von Preisen im zollwertrechtlichen Sinne sind. Verrechnungspreisdokumentationen werden nämlich erstellt, um die steuerliche Angemessenheit von Preisen gegenüber der Finanzverwaltung nachzuweisen.