PräsenzNicht BerufsbegleitendFörderfähigPreis: 890,00 €*
Baustellenkurs Grundofenbau mit Schamotte und Lehmputz
Europäische Bildungsstätte für Lehmbau Wangelin gGmbH
Beschreibung
Ein Holzfeuer wärmt und ist gemütlich. Ein massiv gemauerter Grundofen gibt in der kalten Jahreszeit ununterbrochen wohlige Wärme ab. Mit einem einmaligen Heizvorgang speichert ein Grundofen mindestens 12 Stunden Wärme aus dem Holzfeuer und gibt eine gesunde Strahlungswärme in den Raum.
Es ist ein nachwachsender, aber begrenzter Rohstoff. Wird Holz aus nachhaltiger Waldwirtschaft verbrannt und damit Energie erzeugt, wird bei einer vollständigen Verbrennung nur so viel klimaschädliches Kohlendioxid (CO2) freigesetzt, wie der Baum zuvor während seiner Wachstumsphase aus der Atmosphäre aufgenommen hat.
Die Bedingungen für die Errichtung handwerklich errichteter Grundöfen haben sich durch die Bundesimmissionschutzgesetz BlmSchV im Jahr 2014 verändert. Dies führte anfänglich zu Unsicherheit, auch im Arbeitsbereich der Schornsteinfeger, da entsprechende Nachweise erbracht werden mussten. Es bestand die Sorge, dass handwerklich errichtete Grundöfen nicht der BlmSchV entsprechen könnten. Viele Ofenbauer haben ihr Handwerk aus diesen Gründen in den vorgefertigten Grundofenbau verlegt. Nach Erfahrungen des Kursleitenden im Grundofenbau und vielen Messungen durch die jeweilig zuständigen Schornsteinfeger mit unterschiedlichen Abgasmessgeräten ist der Grundofenbau machbar und hat sich sogar verbessert. Die Einhaltung der Grenzwerte sollte jedem Ofenbauer ein elementares Anliegen sein. Dies wird Ihnen im Kurs vermittelt und die entsprechenden Grenzen aufzeigt.
Die saubere Verbrennung von Scheitholz in kleinen Feuerungsanlagen bzw. handwerklich errichteten Grundöfen ist Voraussetzung für die Einhaltung des Bundesimmissionsschutzgesetz BImSchG. Hierfür ist eine Emissionsmessung zur Beurteilung der Einzelraumfeuerstätte (z. B. Grundofen, Einsatzofen...) hinsichtlich der Erfüllung der Anforderungen gemäß der Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsanlagen (1. BImSchV) Paragraf 4 Absatz 5 (neuer handwerklich erstellter Grundofen ohne typgeprüften/vorgefertigten Feuerraum) notwendig. Durch eine Einstufungsmessung "Prüfstandsmessung" wird der Ausstoß von Staub und Kohlenmonoxid etc. ermittelt. Hält der Ofen die Grenzwerte ein, darf er ohne erneute Messung dauerhaft in Betrieb bleiben.
Ein weiteres Anliegen ist es, die entstehende Wärme gut auszunutzen und darüber hinaus zu verwenden. Mit einem Aufsatzherd kann man nicht nur die Wärme des Grundofens genießen, sondern darüber hinaus auf der Herdplatte kochen und im Herd backen. Einen solchen Ofen mit Aufsatzherd wird Dirk Reincke mit Ihnen gemeinsam errichten, als Experiment in seinem eigenen Wohnhaus. So experimentell ist es allerdings nicht, da der Brennraum aus dem bewährten Bauprinzip besteht. Es wird sich zeigen, ob die Wärme im Backfach auch ausreichend ist, um sonntägliches Brot zu backen.
Im Kurs werden Ihnen die physikalischen Grundkenntnisse der Wärmeübertragung sowie der Planung und Berechnung des Grundofens nach den Technischen Regeln des Ofen- und Luftheizungsbaus (TR OL) vermittelt.
Der Grundofen wird im Vorfeld individuell geplant und berechnet. Die Konstruktion des Grundofens, die Größe des Feuerraumes, die genaue Länge und die Querschnitte der Sturz-, Steig- sowie der liegenden Züge sind dabei so ausgelegt, dass ein optimaler Wirkungsgrad erreicht wird und die Feinstaubemissionen den Anforderungen der BlmSchV entspricht.